Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

Preview 20.3, 19h: DIE AMITIÉ mit Peter Ott und Darstellerin Iwona Nowacka.

Regie: Kollektiv Amitié

102 min / FSK folgt

Zwei Menschen reisen in einem Bus an: AGNIESZKA aus Polen, zur Pflege eines älteren Herrn, der langsam ins Vergessen abdriftet. DIEUDONNÉ von der Elfenbeinküste, um in einem riesigen Gewächshaus zu arbeiten. Sie sind nicht allein. Heerscharen von freundlichen Pflegekräften kümmern sich um verwirrte Deutsche. Arbeitsmigrant:innen ernten, verpacken und liefern Biogemüse aus. Auf den ersten Blick mag dies wie ein Sklavenhalter-System des 21. Jahrhunderts aussehen. Doch die vermeintlich Subalternen kommunizieren über ein perfektes Netzwerk: Die AMITIÉ. Eine selbstlernende künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren. Eine KI, der sich jede:r anschließen, eine virtuelle Realität, in die jede:r eintreten kann. Freundschaft hat Fraternisieren ersetzt. Wäre da nicht der verrückte Polizist, der auf Schleuserjagd ist!

ANATOMIE EINES FALLS (franz. OmU)

Regie: Justine Triet

152 min / ab 12 Jahren

Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden. War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert. Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Justin Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt. Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

POOR THINGS (engl. OmU)

Regie: Yórgos Lánthimos

142 min / ab 16 Jahren

Eine junge Frau namens Bella Baxter (Emma Stone) wird von dem unkonventionellen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) zurück ins Leben gebracht. Unter Baxters Führung begibt sich Bella auf eine Reise der Selbstentdeckung, um die Welt um sie herum zu erforschen. Sie trifft auf Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo), einen Anwalt, der ihr die Welt jenseits der Wissenschaft zeigt und mit ihr ein wildes Abenteuer über mehrere Kontinente hinweg erlebt. Bella entdeckt ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und Befreiung und wird von ihren Vorurteilen befreit.

ALL OF US STRANGERS (engl. OmU)

Regie: Andrew Haigh

105 min / ab 12 Jahren

Sich neu verlieben, durch eine Zeitschleife zurück in die eigene Kindheit der 1980er reisen und dort den längst verstorbenen Eltern begegnen. In dem geheimnisvollen und bestechend schönen Festivalhit ALL OF US STRANGERS erzählt Regisseur Andrew Haigh von Adam (Andrew Scott), der in einem fast leeren Hochhaus im London der Gegenwart lebt. Eines Nachts kommt es zu einer zufälligen Begegnung mit dem mysteriösen Nachbarn Harry (Paul Mescal), die den Rhythmus seines täglichen Lebens durchbricht. Während sich zwischen den beiden eine Beziehung anbahnt, wird Adam von Erinnerungen aus der Vergangenheit heimgesucht. Er findet sich in dem Haus seiner Kindheit wieder, in dem seine Eltern (Claire Foy und Jamie Bell) zu leben scheinen, genau wie an dem Tag, an dem sie 30 Jahre zuvor gestorben sind.

Freitag, 22.3, 19h: „Der Phallus-Hügel – ein liebevolles Heft über den Penis“
Lesung und Film – Eintritt frei.
Sarah Käsmayr (Maroverlag) stellt die marohefte vor und dann geht’s ab:
Susann Rehlein und Katja Schwalenberg werfen einen zärtlich-feministischen Blick auf das Membrum virile und versuchen, einen Ort von patriarchalen Zuschreibungen zu befreien, der von nun an der Phallushügel heißen soll.
Vom Lob der Schlaffheit bis zur Faszination am Ständer. Ein Heft, das keine Scheu zeigt, Klischees zu widerlegen, Tabus zu benennen, vermeintliche Probleme zu entlarven und Größen nicht zu vergleichen.
Susann Rehlein lebt als Körperforscherin, Autorin, Journalistin und Lektorin in Berlin.
www.susann-rehlein.de
Katja Schwalenberg lebt als Zeichnerin, Neugierige + Staunende und systemische Therapeutin in Leipzig.
www.schichten-ordnen.de

 DOPPEL: K.O. + THE SUBSTITUTE

Regie: Stephan Seidel

„The Substitute“
Xhan und Zenya ziehen abends durch die Stadt als sie einander auf tragische Weise verlieren. Um sich von seinem Schmerz abzulenken, spielt Xhan mit dem Feuer und gerät dabei in die Fänge einer dubiosen Gang. Als er Wenja, der Freundin des Anführers näher kommt, spitzt sich die Situation zu, und auf einmal geht es um Leben und Tod.

„K.O.“
Ryan und Magnus sind frustriert von ihrer Arbeit im Supermarkt. Sie hecken einen Plan aus wie sie beispielhaft Geld um- und so möglichst gerechter verteilen könnten. Zusammen mit einer Freundin und einem Banker setzen sie ihn in die Tat um. Doch der simple Plan ist riskant und die drei Freunde verlieren bald die Kontrolle über das Geschehen. Denn sie sind Anfänger als Verbrecher. Sie sind ja nur Mitarbeiter im Supermarkt. Und im Callcenter.