Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

Das GEGENkino geht weiter – vom 11. bis 21. September im UT Connewitz, im Luru Kino und in der Schaubühne Lindenfels. 

Wir freuen uns auf unsere 11. Ausgabe und das Programm mit etwa 30 Lang- und 50 Kurzfilmen. Gemeinsam mit euch und internationalen Gästen widmen wir uns unterschiedlichen Spielarten des unkonventionellen und ästhetisch-querstrebenden Kinos.

Alles weitere hier: GEGENkino 2025.

GAUCHO GAUCHO (span. OmU)

Regie: Micheal Dweck u. Gergory Kershaw

84 min / ab 0 Jahren

Die 17-jährige Guada ist fest entschlossen, in eine Männerdomäne einzudringen und Gaucha zu werden. Ermutigt von ihrem Vater trotzt sie Rollenklischees, geht unbeirrt ihren Weg und lässt sich weder von Pferdeabwürfen beim Rodeo noch lädierten Knochen abhalten. Der junge Vater Solano bringt seinem 5-jährigen Sohn voller Liebe und Ruhe die Tricks und Kniffe des traditionellen Handwerks bei. Und der graubärtige Lelo reflektiert über sein langes Leben. Das Zusammenleben der Gauchos mit den Pferden und Kühen beruht auf langjähriger Erfahrung und einem tiefgehenden Verständnis für die Tiere. Die Bedrohung der Lebensgrundlagen dieser Menschen, des archaisch betriebenen Ackerbaus und des Viehs durch zunehmende Trockenheit und Dürreperioden und immer größer werdende Geierschwärme, scheinen in den faszinierenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen eindringlich durch.

WEAPONS (engl. OmU)

Regie: Zach Cregger

129 min / ab 16 Jahren

Mit einer einzigen Ausnahme verschwinden eines Nachts alle Kinder einer Schulklasse zur exakt gleichen Zeit auf mysteriöse Weise. Die Bewohner der betroffenen Gemeinde stehen vor der Frage, wer oder was hinter dem rätselhaften Verschwinden steckt.

KEIN LAND FÜR NIEMAND – ABSCHOTTUNG EINES EINWANDERUNGSLANDES (mehrsp. OmU)

Regie: Max Ahrens u. Maik Lüdemann

106 min / ab 12 Jahren

Die Dokumentation „Kein Land für Niemand” begleitet eine Rettungsmission im Mittelmeer, zeigt die katastrophalen Zustände in Lagern für Geflüchtete und gibt Menschen eine Stimme, die den lebensgefährlichen Weg nach Europa überlebt haben. Gleichzeitig blickt der Film auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland: Ein erstarkender Rechtspopulismus prägt den Diskurs. Flucht und Migration werden zunehmend kriminalisiert, und humanitäre Hilfe gerät unter Druck.

LA HAINE (30TH ANNIVERSARY) (franz. OmU)

Regie: Mathieu Kassovitz

98 min / ab 12 Jahren

Bis hierher lief’s noch gut. Es ist irgendein Morgen in irgendeinem Beton-Ghetto in irgendeiner Pariser Banlieue. Nach einer Nacht voller Gewalt zwischen der Polizei und einer Gruppe Jugendlicher herrscht eine höchst angespannte Atmosphäre. Ein 16-jähriger ringt mit dem Tod, nachdem er in einem Verhör brutal zusammengeschlagen wurde. Seine Freunde Vinz (Vincent Cassel), Saïd (Saïd Taghmaoui) und Hubert (Hubert Koundé) sind getrieben vom Hass gegen das System und schwören Rache, sollte ihr Freund nicht überleben. Und die Zeit tickt wie eine Bombe an diesem Tag, der ihr Leben verändern wird.

Am Donnerstag, 4. September auch Open Air.

Ти — космос – U ARE THE UNIVERSE (ukrain. OmU)

Regie: Pavlo Ostrikov

101 min / ab 12 Jahren

З сентиментальністю та чорним гумором ця українська відповідь на екзистенціалістські фільми-фантастики, такі як «2001», «Соляріс», «Темна зірка» та «Місяць», торкається вічних тем: смертності, туги та універсальної потреби в людській близькості, що навіть полегшує нігілістичний фінальний акорд.

Nach der Zerstörung der Erde ist Astronaut Andriy Melnyk der letzte Mensch im Universum, bis er doch einen Funkspruch von einer Catherine von einer fernen Raumstation erhält. Entschlossen, sie zu finden, macht er sich auf die gefährliche Reise.

Mit Sentiment und schwarzen Humor berührt diese ukrainische Antwort auf existenzialistische Science Fiction-Filme wie „2001“, „Solaris“, „Dark Star“ und „Moon“ zeitlose Themen: Sterblichkeit, Sehnsucht und ein universelles Bedürfnis nach menschlicher Nähe, die selbst den nihilistischen Schlussakkord aufhellt.

 

VIET UND NAM (vietn. OmU)

Regie: Truong Minh Quý u. Minh Quy

129 min / ab 12 Jahren

Vietnam 2001. Die jungen Bergleute Nam und Viet lieben sich. Zusammen schuften sie 1000 Meter unter der Erde, wo Dunkelheit herrscht und Gefahren lauern. Die Kohle umschließt sie, unbarmherzig, staubig und nass. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Nams Vater, der im Krieg verschollen ist, und durchqueren das Land von Norden nach Süden. Doch eigentlich will Nam im Ausland ein neues Leben zu beginnen. Als er beschließt, Vietnam im Inneren eines Schiffscontainers zu verlassen, droht zwischen den Geliebten etwas zu zerbrechen. Truong Minh Quý erzählt in „Viet und Nam“ die Geschichte einer Liebe, die nicht nur von schwierigen Lebensumständen geprägt ist, sondern auch von nationalen und familiären Traumata, den Geistern der Vergangenheit. Truong findet Bilder, die in ihrer poetischen Kraft dem Kino Apichatpong Weerasethakuls gleichkommen. Sex auf einem Berg schwarzer Kohlen funkelte nie schöner aus dem Dunkeln heraus!

EXIT PANGEA – AI EVOLUTION (ab 24. September um 19:00 Uhr in Anwesenheit von Tibor Baumann)

Regie: Tibor Baumann

81 min / FSK folgt

Berlin, 2048: Die Wissenschaftlerin Pouya arbeitet mit ihrem Freund Joro an einer perfekten Simulation. Sie leidet unter Agoraphobie und fühlt sich nur in ihrem Labor sicher, seit sie als kleines Mädchen fast ertrunken ist. Mit ihrer Forschung will Pouya einen Impuls finden, der ihre Simulation zur Realität werden lässt. Als die Headhunterin Claire Mitchell vom Tech-Konzern „RenJi“ ihre Forschung für sich will, setzen Pouya und Joro alles daran, um dies zu verhindern. Die Lösung: Pouya will ihre Haus-KI EXIT mit sich koppeln. Schnell wird jedoch klar, dass sie ein größeres Opfer bringen muss: Pouya muss im Simulations-See ertrinken, um unter Wasser den Impuls wiederzufinden, den sie als Kind gespürt hat. Sie kann nur auf die andere Seite gelangen, wenn sie mit der Maschine verschmilzt. So setzt sie die Evolution in Gang, die die Grenzen zwischen Realität und Simulation, Vergangenheit und Zukunft, Erinnerung und Jetzt auflösen will…

Mit cineastischen Bildern entführt Tibor Baumanns Science-Fiction-Abschlussfilm in eine Zukunft, in der Körper und Maschine, Geist und Fleisch, Realität und Simulation miteinander verschmelzen. Eine Geschichte über die Sehnsucht nach einer neuen Welt, nach Liebe und Nähe und über eine neue Stufe der Evolution, die uns Menschen hinter sich lässt. Ein Debüt über ein Netzwerk aus Erinnerung und Zukunft, das uns alle über Raum und Zeit hinweg verbindet.
(Filmfest Emden)

NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV (engl. / korean. OmU)

Regie: Amanda Kim

107 min / ab 12 Jahren

Nam June Paik ist ein Fixstern der Kunstavantgarde des 20. Jahrhunderts und wohl der berühmteste koreanische Künstler der Moderne. Seine bahnbrechenden Arbeiten waren für den internationalen Durchbruch der Meidenkunst in den 1960er und 1970er Jahren maßgeblich. Schon früh hatte er die Vision einer Zukunft, in der „jeder seinen eigenen Fernsehkanal haben wird“, durch Social Media sind seine Visionen heute unsere Realität. Nun bringt die Regisseurin Amanda Kim zum ersten Mal die Geschichte von Paiks rasantem Aufstieg in der Kunstwelt auf die Leinwand: von seiner Ausbildung in München und seinen Anfängen in der Fluxus-Bewegung bis hin zur Auswanderung nach New York und seiner Etablierung als Pionier der Videokunst. NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV ist eine Meditation über die paradoxe Macht der Massenmedien, gleichzeitig autoritäre Tendenzen zu befeuern und interkulturelle Verständigung zu stärken. Der Film verbindet selten gesehenes Archivmaterial und Auszüge aus Nam June Paiks Texten mit Begegnungen mit seinen Weggefährt*innen wie John Cage, Marina Abramovic, Joseph Beuys, Charlotte Moorman oder Peter Brötzmann.

Am Sonntag, 21. September gibt es um 17 Uhr eine Einführung und Buchvorstellung von und mit Dieter Daniels: „Nam June Paik: „Something old, something new“

HOUSTON ON FILM

Die Filmreihe „Houston on Film“ widmet sich der texanischen Metropole Houston und beleuchtet deren gesellschaftliche, kulturelle und historische Facetten. Gezeigt werden Klassiker vom Raumfahrt-Drama bis zum Großstadt-Melodram; alle mit Bezug zur Stadt Houston.
Alle Filme laufen in Originalfassung mit Untertiteln (OMU), der Eintritt ist auf Spendenbasis möglich.
Die Reihe findet im Rahmen der langjährigen Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Houston statt, die seit über 30 Jahren den Austausch zwischen beiden Städten auf kultureller, bildungspolitischer und zivilgesellschaftlicher Ebene fördert.
Eine Kooperation des Deutsch-Amerikanischen Instituts Sachsen, der Leipzig-Houston Sister City Association und dem Luru Kino Leipzig.