Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.
HÜTTEN SIND FÜR ALLE DA (dt. Fassung mit engl. UT)
Regie: Birk Poßecker
92 min / FSK folgt
Der Dokumentarfilm „HÜTTEN SIND FÜR ALLE DA“ nimmt uns mit hinter die zerrissenen Fassaden des Leipziger Ostens. Filmemacher Birk Poßecker hat über einen Zeitraum von drei Jahren ein Stadtviertel porträtiert, welches von Gegensätzen, authentischen Geschichten und Persönlichkeiten geprägt ist. Fragile Momentaufnahmen untermalt durch einen trashig-romantischen VHS-Vibe.
Dieser Dokumentarfilm flimmert mit seinen unscharfen Trennlinien zwischen gestern und heute und wirft dabei die immerwährenden Konflikte in angesagten Stadtvierteln auf: Verdrängung, Ungleichheit und Rassismus.
Das Ganze wird getragen vom Charme seiner Bewohnerinnen und Bewohner sowie von der ruinenhaften Schönheit des Leipziger Ostens. Ob autonome Hausbesetzende, vitale Senior*innen inmitten einer Waffenverbotszone oder der persische Teppichladen – hier finden alle irgendwie statt. Und dass das so bleiben soll, wünscht sich dieser Dokumentarfilm mit jedem einzelnen Frame
MOTEL DESTINO (port. OmU)
Regie: Karim Aïnouz
115 min / ab 16 Jahren
In grellen Neonfarben strahlt das abgelegen an der nordbrasilianischen Küste gelegene Stundenhotel Motel Destino unter der grenzenlosen Weite des leuchtend blauen Himmels. Hier strandet der junge Heraldo nach einem missglückten Raubüberfall, auf der Flucht vor der Polizei und seinen eigenen Komplizen. Der undurchsichtige Betreiber Elias und seine Frau Dayana stellen nicht viel Fragen: Für Elias kommt Heraldo als billige, ganz ans Motel gefesselte Arbeitskraft gelegen, und Dayana, zunehmend frustriert von der Enge ihres Lebens, ist fasziniert von dem seltsam naiven jungen Mann. Ein gefährliches Spiel beginnt, ein Tanz der Macht, des Begehrens, der Loyalitäten, der Liebe, ein Kräftemessen, in dem der Wunsch nach Freiheit immer drängender wird.
TRAUMTAUCHER
Regie: Christoph Fleischer
90 min / FSK folgt
Der Theateringenieur Elias baut mit seinen Freunden Nico und Jim ein Steampunk U-Boot. Während Nico Menschen aus den Wellen des Mittelmeers rettet, rät der 70-jährige Künstler Jim: „Tu’s nicht. Geh nicht Autos schrauben. Bau lieber etwas, auf das du wirklich Lust hast“ Elias fragt sich: Gibt es eine Wahl zwischen Selbstverwirklichung und selbstlosem Handeln? Wovon hängt die eigene Verantwortung gegenüber dem Einzelnen oder der Gesellschaft ab?
TRAUMTAUCHER ist eine philosophische Reise, die nach dem Sinn unseres Handelns fragt und es wagt, in unserer traumlosen Gesellschaft öffentlich zu träumen.
MILCHZÄHNE
Regie: Sophia Bösch
97 min / ab 12 Jahren
Ein Dorf an einem Ort und zu einer Zeit nicht allzu fern von unserer. Als Tochter einer Außenseiterin ist Skalde seit jeher darum bemu¨ht, das Stigma, das auf ihrer Mutter Edith liegt, zu u¨berwinden und von der Dorfgemeinschaft akzeptiert zu werden. Während ihr Wunsch, dazuzugehören, Mutter und Tochter auseinandergetrieben hat, ist Skalde der Schu¨tzling des Dorfvorstehers und ein geachtetes Mitglied der Gemeinschaft geworden. Eines Tages findet Skalde ein fremdes Kind im Wald. Wissend, dass die Gemeinde keine Fremden duldet, nimmt Skalde das Mädchen aus einem Impuls heraus mit nach Hause. Als das Dorf von dem Kind erfährt, drohen Konsequenzen – Skalde hat das Gesetz gebrochen. Um ihre Position zu behalten und das Kind zu schu¨tzen, schlägt sie ein riskantes Geschäft vor. Währenddessen hat ihre Mutter ihren ganz eigenen Plan.
JOHATSU – DIE SICH IN LUFT AUFLÖSEN (jap. OmU)
Regie: Andreas Hartmann u, Arata Mori
86 min / FSK folgt
Johatsu – „die Verdunsteten“ – werden in Japan Menschen genannt, die aus freien Stücken und oft mit der Unterstützung professioneller Agenturen ohne jede Spur verschwinden. Jedes Jahr wählen tausende Menschen aus verschiedensten Gründen diesen Weg, um an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen. Andreas Hartmann und Arata Mori porträtieren in ihrem deutsch-japanischen Dokumentarfilm sowohl die Menschen, die sich zu diesem Schritt entscheiden, als auch die unterstützenden Agenturen. Dabei beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven die Frage, was einen Menschen dazu bewegt, sein ganzes Leben hinter sich zu lassen.
Premiere mit Q&A, Freitag, 15. November, 19:00 Uhr:
DIE EINSAMKEIT DER GROSSSTÄDER*INNEN
Die Einsamkeit der Großstädter*innen – auf der Suche nach Kommunikation, Auseinandersetzung, Aufmerksamkeit, Gesehen-werden, Lust, Begierde, Sex und Liebe, ja auch Liebe – im Dating-Zeitalter als postpandemischer „Reigen“.
Karate, eine vierzigjährige Frau ohne Beziehung, kontaktiert über Dating Apps von Tinder, OkCupid oder Badoo zehn unterschiedliche Frauen und trifft sie zum Teil auch, um der Einsamkeitswüste in dieser Großstadt während Post-Pandemischer-Krisenzeiten zu entkommen und erfährt bei diesen ganz unterschiedlichen Begegnungen viel über das Leben, die komplexen Beziehungsstrukturen, über Einsamkeit und sich selbst.
Dem allgegenwärtigen digitalen Kommunikationsrausch, bei gleichzeitig zunehmender Einsamkeit der Großstädter*innen ist dieser Film auf der Spur. Einer Spur die Einsamkeit hinterlässt , die derzeit in aller Munde zu sein scheint. Während der Journalismus die Leser*innen mit unzähligen Artikeln über das Einsamkeitsphänomen flutet, das Fernsehen Talkrunden einrichtet und die Bundesregierung eine Strategie gegen Einsamkeit beschließt, dabei in der zunehmenden Einsamkeit nicht nur eine Gesundheitsgefährdung, sondern auch eine Demokratiegefährdung sieht und der Überzeugung ist, dass Einsamkeit das wachsende gesamtgesellschaftliche politische Problem ist, widmet sich dieser Film genau diesem Problem.
In diesem hybriden dokumentarischen Spielfilm sind die dialogischen Gespräche größtenteils den realen Chats zwischen den kommunizierenden Frauen entnommen.
(In Anwesenheit von Margarita Breitkreiz und Sobo Swobodnik.)
Erotische Matinee am Buß- und Bettag, Mittwoch 20. November, 11:00 Uhr:
CALIGULA: THE ULTIMATE CUT (engl. OmU)
Regie: Tinto Brass
173 min / ab 18 Jahren
Der von Krankheit gezeichnete Kaiser Tiberius sucht einen Nachfolger, daher holt er seinen Adoptivenkel Caligula in seinen Palast. Der nach Macht und Einfluss strebende Caligula wittert die Chance seines Lebens. Er tötet Tiberius, bemächtigt sich des kaiserlichen Siegelrings und lässt sich zum neuen Imperator erklären. Umringt von treuen Gefährten wie seiner Schwester und Geliebten Drusilla und seiner Frau Caesonia führt er ein hartes Regiment. Caligula schreckt auch nicht davor zurück, Roms Ressourcen für seine persönlichen Spielereien zu plündern. Allen geltenden Regeln zum Trotz herrschen auf sein Geheiß hin von nun an Dekadenz und Ausschweifungen am Kaiserlichen Hof. Dabei riskiert er den Ruf und die Zukunft Roms. Als sich Caligula , zunehmend dem Wahnsinn verfallen, zum Gott ernennt, formiert sich endlich Widerstand gegen den Tyrannen.
Kreuzer Klassiker des Monats: Donnerstag, 21. November, 19:00 Uhr:
BLADE RUNNER – FINAL CUT (engl. OmU)
Regie: Ridley Scott
117 min / ab 16 Jahren
„Blade Runner“ kehrt in Form von Ridley Scotts definitivem Final Cut mit erweiterten Szenen und noch nie veröffentlichten Spezialeffekten zurück auf die Bildschirme -ein Fest fürs Auge, mit überragenden Action-Sequenzen und einem fesselnden Blick auf die Zukunft: Seit seinem Kinostart 1982 hat der Film nichts an Brisanz verloren. Ein Meilenstein in Harrison Fords Karriere ist die Rolle des Blade Runners Rick Deckard: Ford spielt ihn in diesem eleganten Film-noir-Thriller als männlichen, aber auch verletzlichen Helden. Deckard jagt flüchtige, mörderische Replikanten -und verfällt einer geheimnisvollen Frau, deren Geheimnisse seine Seele korrumpieren könnten.Einer der einflussreichsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten ist zurück -als Final Cut von Regisseur Ridley Scott, mit neuen und überarbeiteten Special Effects!
SCHWARZER ZUCKER, ROTES BLUT
Regie: Luigi Toscano
90 min / ab 12 Jahrem
SCHWARZER ZUCKER, ROTES BLUT erzählt die Geschichte von Anna Strishkowa aus Kyjiw. Sie ist ein Kleinkind, als sie am 4. Dezember 1943 an der Rampe von Auschwitz steht. Weder kennt sie die Namen ihrer Eltern, noch weiß sie, wo sie geboren wurde. Filmemacher Luigi Toscano lernt sie 2015 im Rahmen seines Projekts „Gegen das Vergessen“ in Babyn Jar kennen, seither lässt ihn das Schicksal Annas nicht mehr los. Die Spurensuche nach Annas Herkunft führt Luigi von Auschwitz in das weißrussische Dorf Pronino, zum Lager Potulice-Lebrechtsdorf in Polen, nach Kyiv und Drohobytsch in der Ukraine, bis nach Unna in Nordrheinwestfalen.
Eintritt: 8€, 7€ ermäßigt
Kontakt und Vorbestellungen: info@luru-kino.de
Vermietungen auch unter: kino-vermietung.de
Adresse: Spinnereistr. 7 / 04179 Leipzig
Impressum: Ludwig & Ruckhäberle GbR/ Spinnereistr. 7/ 04179 Leipzig